Fadenkunst – Von der Linie zum Portrait
Die Schüler:innen der Klasse 10S2 haben über mehrere Wochen hinweg an den Porträts gearbeitet, die man inzwischen im Foyer sehen kann. Mit dem Motto „Von der Linie zum Porträt“ ausgerüstet, wollte die Kunstlehrkraft der Klasse, Frau Telschow, sich ein neues Projekt ausdenken, um den Kunstunterricht für ihre Schüler:innen spannend und abwechslungsreich zu gestalten. So entstand die Idee, ein Fadenbild zu machen. Um ein Fadenbild zu erstellen, muss man zuerst Nägel in eine Holzplatte schlagen und danach Fäden um sie herum spannen. Am Ende sehen die Fäden aus wie Linien auf einer Zeichnung, wenn man alles richtig gemacht hat. Bei unserem Fadenbild wollte Frau Telschow jedoch, dass wir nur einen Faden mit einem Anfangs- und Endpunkt benutzen und den gleichen Weg immer wieder gehen.
Als sie den Schüler:innen von der Idee erzählte, waren die meisten sehr interessiert und wollten es ausprobieren. Die nächste Herausforderung des Projektes war die Auswahl der Materialien. Ein passendes Holzbrett wurde schnell von Frau Telschow gefunden, aber die passenden Nägel zu finden, war herausfordernder, weil sie nicht zu dick oder lang sein durften, da man sie sonst aus Versehen durch die Holzplatte schlagen könnte. Wenn sie zu kurz gewesen wären, wäre das Befestigen des Fadens schwer gewesen. Noch dazu mussten sie in großen Stückzahlen für einen geringen Preis verfügbar sein, um die Kosten für das gesamte Projekt niedrig zu halten.
Während der Vorbereitung der Materialien hatten sich schon alle Schüler:innen in Zweiergruppen aufgeteilt und mussten anfangen, sich ein Motiv für das Porträt auszudenken, das alle Vorgaben erfüllte. Nicht nur musste ein Gruppenmitglied als Vorlage dienen, die ausgewählte Person musste zusätzlich noch einen Gegenstand halten oder tragen, um die Ergebnisse individueller zu machen. Nachdem man sich für eine Person entschieden hatte, wurde von ihr in der Pose ein Foto gemacht, das letztendlich als Vorlage für die Einlinienzeichnung und damit dem Porträt diente. Vorab sollte sich dabei schon genau überlegt werden, wo genau man die Nägel hinplatzieren sollte.
Das Einschlagen der Nägel hatte jedoch einen Nebeneffekt, an den leider keiner gedacht hatte. Wenn 15 Gruppen gleichzeitig anfangen, Nägel zu befestigen, wird es sehr schnell sehr laut. Bei vielen Gruppen hat diese Phase zum Glück nur etwas mehr als eine Doppelstunde gebraucht, jedoch haben manche etwas länger gebraucht und darum hat man auch noch danach oft das Geräusch des Hämmerns gehört.
Nachdem die Nägel alle befestigt waren, haben wir angefangen, den Faden um die Nägel zu spannen. Nach dem ersten Mal haben wir das Papier, auf dem die Vorlage draufgedruckt war, entfernt, was leider zur Folge hatte, dass wir manchmal den falschen Weg mit dem Faden gegangen sind. Am Anfang war der Plan noch, dass wir einen Hintergrund auf das Holz malen, aber am Ende hat das Spannen der Fäden zu viel Zeit gekostet, um noch einen Hintergrund zu malen. Wir mussten die Fäden viel öfter spannen, als wir anfangs erwartet haben und es war ein langwieriger und teilweise auch frustrierender Prozess. Da nur eine Person ihn gleichzeitig erledigen konnte, war der andere Partner oft gelangweilt und fing an, mit den anderen nicht arbeitenden Partnern zu sprechen, wodurch sich eine entspannte Atmosphäre im Raum gebildet hat.
Letztendlich ist bei allen Gruppen ein Ergebnis herausgekommen, auf das jeder stolz sein kann, und ich möchte mich im Namen aller bei Frau Telschow bedanken, dass sie uns die Möglichkeit gegeben hat, an diesem Projekt zu arbeiten.
Clemente Rolf Klein (10S2)